7 Tipps zur Fütterung eines Pferdes mit Sommerekzem

Aufgrund der Bequemlichkeit und Lagerung wird oft verpacktes Heu gefüttert, auch bekannt als Silage oder Vorgetrocknetes. Aber verpacktes Raufutter hat einen Fermentationsprozess durchlaufen, auch wenn es als trockenes Heu in das Paket gelangt ist. Durch diesen Fermentationsprozess stört Silage/Vorgetrocknetes den Säuregehalt des Magens. Dadurch werden Mineralien schlechter aufgenommen und es entsteht ein erhöhter Mineralienbedarf. Auch kann die Darmflora gestört werden, wodurch Nährstoffe weniger gut verwertet werden. Und gerade ein Pferd mit einer Erkrankung wie Sommerekzem hat ein Interesse daran, dass die Abwehrkräfte hoch bleiben und es ausreichend Mineralien aufnehmen kann. Dies senkt nämlich die Entzündungsreaktionen (=Juckreiz) im Körper. Wählen Sie auch mageres Heu, ein Pferd mit Sommerekzem profitiert davon, dass es würziges Heu ist, das arm an Zucker ist. Das können die Pferde den ganzen Tag über sicher fressen, ohne schnell zu dick zu werden. Es schadet nie, eine Analyse des Heus durchführen zu lassen. Dann weiß man genau, wie viel Zucker man füttert.

Sommerekzem

6 Mai '22 4 Min Lesezeit

Tipp 2: Füttere getreidefrei

Wie das Stören von Silage beeinflussen Getreide auch den Säuregehalt des Magens. Studien haben gezeigt, dass ein Ungleichgewicht im Körper oft die Ursache für eine zu getreidereiche Ernährung ist. In Getreide befindet sich der Stoff Phytat oder Phytinsäure. Es wurde nachgewiesen, dass es die Aufnahme von Magnesium hemmt. Auch andere Mineralien werden schlechter aufgenommen. Darüber hinaus werden die Kohlenhydrate und Stärke aus Getreide im Pferdekörper in Zucker umgewandelt. Diese Zucker stören die Darmflora, führen zu mehr Entzündungsreaktionen im Körper und senken die Abwehrkräfte. Wähle daher Futter, das getreidefrei ist; dies ist meist nicht auf der Vorderseite des Futterbeutels deutlich zu erkennen. Achte genau auf die Zutatenliste, ob dort keine Getreide aufgeführt oder versteckt sind. Überprüfe das Etikett deines Futterbeutels auf die folgenden Zutaten: Mais, Weizenprodukte (Grieß und ganz), Gerste, Haferkleie, Melasse, Maisfuttermehl, Haferprodukte (Schalen und ganz), Dinkel, gepuffter Mais, Hafer oder Rübenmelasse. Kannst du mehr als zwei davon streichen?

Tipp 3: Bevorzuge einen Balancer statt Kraftfutter

Von Kraftfutter muss oft eine höhere Menge pro Tag gegeben werden, bevor es den empfohlenen Tagesbedarf an Vitaminen und Mineralstoffen erfüllt. Die meisten Pferde benötigen diese großen Futtermengen nicht. Wusstest du, dass ein Pferdemagen maximal 0,5 kg pro Fütterung verarbeiten kann? Wähle daher lieber einen getreidefreien Balancer (Vitaminpellet). So erhält dein Pferd in einer kleinen Futtermenge eine hohe Konzentration an Vitaminen und Mineralstoffen. Pferde mit Sommerekzem profitieren besonders davon, ausreichend Vitamine und Mineralstoffe zu bekommen. Dies dient dazu, das Immunsystem aufrechtzuerhalten und Entzündungsreaktionen weniger Chancen zu geben. Gesunde Balancer sind zum Beispiel Vitalbix Daily Complete (gibt es auch ohne Luzerne), Agrobs Naturmineral, Metazoa SuperFit, Marstal Force und Equifyt Green Balance.

Tipp 4: Zuckerarm füttern

Zuckerfreies Füttern ist unmöglich. Heu und Gras enthalten nämlich Zucker, und das ist auch nicht schlimm, Pferde können eine bestimmte Menge Zucker gut verarbeiten. Aber wähle zuckerarmes Füttern, also wähle Heu, das arm an Zucker ist, Kraftfutter, das wenig Zucker enthält, und lasse dein Pferd auf dem Gras grasen, wenn der Fruktangehalt niedrig ist. Wusstest du, dass das Gras nach einer kalten Nacht und einem sonnigen Tag besonders viel Zucker enthält? Behalte den Fruktanindex gut im Auge. Zucker hat einen nachteiligen Effekt auf die allgemeine Widerstandskraft des Pferdes, und gerade bei Sommerekzem-Pferden möchtest du die Widerstandskraft hoch halten. Zucker stört die Darmflora, was das Risiko von Entzündungsreaktionen erhöht. Viel Zucker im Blut macht das Blut auch süßer, was Pferde für Mücken attraktiver macht. Verwende daher immer ein zuckerfreies Elektrolyt, zum Beispiel ein flüssiges Mineralprodukt, das aus Beringsee-Wasser hergestellt ist. Dies sind Mineralien aus dem Meer, ohne zugesetzten Zucker.

Tipp 5: Verhindern Sie Übergewicht bei Ihrem Pferd

Die Basis der Fütterung eines Pferdes ist immer Raufutter, idealerweise 24/7 verfügbar, aber das ist nicht für alle Pferde möglich. Wenn Sie nicht unbegrenzt füttern können, lassen Sie Ihr Pferd oder Pony niemals länger als 4 Stunden ohne Futter, um Magengeschwüre zu vermeiden. Raufutter ist ein sehr breiter Begriff und darin können Sie variieren. Je nach Zustand Ihres Pferdes können Sie es hauptsächlich mit Heu und Gras füttern, aber wenn Ihr Pferd Übergewicht hat, können Sie einen Teil des Heus durch Grassamenheu oder Gerstenstroh ersetzen. Wählen Sie von beiden Varianten die ungespritzte Version aus! Diese beiden Raufuttertypen sind reich an Struktur, aber arm an Nährstoffen. Pferde finden es oft auch weniger schmackhaft, da nahezu keine Nährstoffe (und Zucker) enthalten sind, aber sie sind ideal, um sicherzustellen, dass Ihr Pferd nicht zu lange ohne Raufutter bleibt. Grassamenheu und Gerstenstroh dürfen niemals die gesamte Ration ausmachen, da sie zu wenig Nährstoffe enthalten.

Tipp 6: Biete Kräuter und Pflanzen an

Pferde wissen oft sehr gut, welche Kräuter, Pflanzen und Bäume gesund für sie sind. Sie werden fast nie eine giftige Pflanze fressen, wenn sie die frische Form erkennen können und genügend gesunde Nahrung vorhanden ist. Getrocknet ist das natürlich eine andere Geschichte, dann können Pferde die giftigen Pflanzen nicht mehr erkennen. Aber mach einen gemütlichen Snackspaziergang mit deinem Pferd und schau, welche Pflanzen es gerne frisst. Einige Pferde werden einen Bissen von einer Weide nehmen oder ein paar Happen von Klebkraut. Jedes Pferd ist anders und hat andere Bedürfnisse, und mit Kräutern kannst du das sehr schön ergänzen, was auch noch sehr schmackhaft und gesund für dein Pferd ist! Vielfalt ist der Schlüssel zur Gesundheit. Gib deinem Pferd einmal Gemüse aus deiner eigenen Küche. Und dann nicht zu viel mit Stängel und Blatt dran, zum Beispiel:

Brokkoli
Sellerie
Blumenkohl
Fenchel
Rote Beete
Verschiedene Arten von Karotten
Kürbis
Bohnen

Du kannst auch flüssige Kräuter wie Brennnessel und Nelken geben. Mit Brennnessel kannst du sogar eine separate Wassertränke machen. Du wirst sehen, dass die Pferde dann nach Bedarf trinken.

Tipp 7: DHA aus Omega-3

Vergiss nicht das Omega-3 in der Futterration. Pferde mit Sommerekzem benötigen viel DHA aus Omega-3. DHA ist nur in Fischöl oder Algen gleichwertig aufnehmbar. Wenn du einem Pferd pflanzliches Öl fütterst, muss der Pferdekörper dies erst in DHA umwandeln. Ein Pferd mit Sommerekzem kann dies oft weniger gut. Daher empfehlen wir, täglich Lachsöl oder Algen zur Futterration deines Pferdes mit Sommerekzem hinzuzufügen. Hier kannst du mehr über EPA und DHA bei Pferden mit Insulinresistenz/Sommerekzem lesen.

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