KAKELGESPRÄCH | JEDES JAHR EIN ZIEGELSTEIN!

Wir Menschen sind absolut nicht glücklich über 'einen Stein im Magen', aber bei Hühnern sieht das ganz anders aus; sie müssen Steine im Magen haben, um ihr Futter gut verdauen zu können.

Hühnergespräch

25 September '23 2 Min Lesezeit

Der Verdauungsprozess eines Huhns

Ein Huhn hat keine Zähne oder Backenzähne, um das aufgenommene Futter zu zerkleinern. Das Futter wird mit dem Schnabel aufgenommen und sofort im Ganzen geschluckt, über die Speiseröhre gelangt es in die Kropf, eigentlich eine Erweiterung der Speiseröhre, wo es eine Zeit lang vorgeweicht wird, danach gleitet es weiter in den Drüsenmagen. Im Drüsenmagen wirken Verdauungssäfte auf das Futter ein, das also immer noch die gleiche Größe und Struktur hat wie bei der Aufnahme.

Die Funktion des Muskelmagens

Erst im Muskelmagen, der nächsten Phase des Verdauungsprozesses, wird das Futter zerkleinert, sodass die Säfte besser einwirken können und das Futter in den verdaulichen Teil und die unverdaulichen Reste aufgeteilt werden kann. Dieser Muskelmagen ist eine Kugel mit einer dicken Muskelwand und innen mit einer hornartigen, verschleißfesten Wand ausgekleidet. In diesem Muskelmagen befinden sich Kieselsteine, die das Huhn regelmäßig aufnimmt. Das ständige Anspannen der Muskeln um diesen Magen bringt den Inhalt (Futter und Steine) in Bewegung, und die Steine sorgen dafür, dass das Futter zerbrochen und somit zerkleinert wird. Die Steine sind also eigentlich die Zähne und Backenzähne des Huhns.

Die Bedeutung von Kieselsteinen

Aber…. diese Kieselsteine nutzen sich ab. Durch die ganze Gewalt im Muskelmagen werden die Steine immer kleiner, bis sie schließlich mit dem unverdaulichen Teil des Futters das Huhn verlassen. Instinktiv weiß ein Huhn, wann wieder frische Kiesel aufgenommen werden müssen. Im Durchschnitt liegt die Aufnahme von Kieselsteinen durch das Huhn bei etwa 5 Gramm pro Tag, das sind auf Jahresbasis ein Ziegelstein! Sorge also dafür, dass deine Hühner immer Zugang zu Kieselsteinen haben, zum Beispiel indem du immer Maulkiesel in einem separaten Behälter anbietest. Hühner, die genügend Möglichkeiten haben, zu scharren, zum Beispiel im Garten, werden dabei auch Steine aufnehmen, dennoch würde ich auch diesen Hühnern zur Sicherheit über einen Behälter mit Kieseln anbieten. Für Hühner mit wenigen Scharrmöglichkeiten ist es ein Muss.

Kiesel versus Grit

Zur Klarstellung; Kiesel ist kein Grit. Grit sind gemahlene Muscheln, die im Muskelmagen innerhalb kürzester Zeit zermahlen werden. Sie spielen also keine Rolle bei der Nahrungszerkleinerung, sondern erweisen ihren Dienst als zusätzliche Kalkquelle. Grit gibst du deinen Hühnern, wenn du vermutest, zum Beispiel weil regelmäßig Windeier (ohne Kalkschale) gelegt werden, dass deine Hühner zu wenig Kalk aufnehmen. Du streust es über das Futter, um die Aufnahme zu forcieren.

Autor

Hans Krudde

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