Hühnergespräch: Wenn Hennen Feuchtigkeit spüren …

Dann sind sie alles andere als glücklich. Hühner und Feuchtigkeit vertragen sich nicht gut. Bei Regen suchen sie schnell Schutz; eine zu hohe Luftfeuchtigkeit im Stall führt zu Atemproblemen (und schädigt das Holz), feuchtes Einstreu wird zur Brutstätte für Keime, und Schlamm oder Schnee können Fußverletzungen verursachen. Nasse Federn verlieren ihre Isolationsfähigkeit – das Huhn kühlt rasch aus und kann sogar unterkühlen.

Gesundheit

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11 November '25 2 Min Lesezeit

Kurz gesagt: Feuchtigkeit sollte in der Umgebung unserer Hühner unbedingt vermieden werden.

Es ist Herbst, und der Winter steht vor der Tür. Die Hühner haben gerade ihre Mauser hinter sich – eine Zeit, die viel Energie und Eiweiß verlangt und das Immunsystem belastet. Deshalb ist es jetzt besonders wichtig, Feuchtigkeitsprobleme zu vermeiden oder zu beheben.

Überprüfe die Belüftung im Stall. Sind Lufteinlass (meist die Eingangsklappe) und Luftauslass (meist eine Öffnung oben im Stall) offen, ohne dass es zieht? Nutze deine Sinne: Was siehst, riechst und fühlst du? Strenger Mistgeruch, Kondenswasser oder Schimmel an den Wänden sowie röchelnde oder schwer atmende Hühner sind Anzeichen für mangelnde Lüftung.

Verwende ein Einstreu, das Feuchtigkeit aufsaugt – zum Beispiel Flachs-, Hanf- oder Holzspäne – und entferne regelmäßig den Kot unter den Sitzstangen. Auch wenn (Weizen-)Stroh traditionell häufig verwendet wird, ist es nicht zu empfehlen: Die hohlen Halme von Stroh und Heu bieten ideale Verstecke für Vogelmilben (Rote Vogelmilbe). Im Sommer kann (Brecher-)Sand als Einstreu gut funktionieren, doch im Winter ist das ungeeignet, weil er keine Feuchtigkeit aufnimmt und lange nass bleibt. Nasses Einstreu ist ein idealer Nährboden für Krankheitserreger – entferne daher regelmäßig die feuchten Stellen im Stall.

Der Auslauf ist natürlich den Wetterbedingungen ausgesetzt und kann sich schnell in eine Schlammpfütze verwandeln. Manche Hühner bleiben dann lieber im Stall, scharren weniger und langweilen sich. Eine gute Entwässerung ist daher wichtig. Auf den meisten Böden versickert Regenwasser von selbst, doch wenn der Boden durch die Hühner stark verdichtet wurde, ist die Durchlässigkeit gering. Das Umgraben des Bodens wirkt Wunder – und die Hühner freuen sich, da dabei Würmer, Samen und Keimlinge an die Oberfläche kommen.

Sorge außerdem dafür, dass es immer eine trockene Stelle gibt (z. B. unter einem kleinen Dach), an der die Hühner ihr wichtiges Sandbad nehmen können. Ein trockener Eingangsbereich zum Stall (z. B. mit einem Vordach oder Gitterrost vor der Tür) verhindert zudem, dass Feuchtigkeit, Schnee oder Eis über die Füße und Federn ins Innere getragen werden.

Hühner kommen mit Kälte gut zurecht – aber schlecht mit Feuchtigkeit. Mit einem gut belüfteten Stall, regelmäßigem Entfernen feuchter Stellen und einem teilweise trockenen Auslauf kommen unsere Hühner gesund durch den Winter.

Hans Krudde

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