Kalkbeine bei Hühnern: warum gerade im Winter?
Kalkbeine: Viele Hühnerhalter kommen früher oder später damit in Berührung. Verdickte Schuppen, raue Beine und manchmal sogar schmerzhafte Entzündungen. Auffällig ist, dass Kalkbeine vor allem in der Winterzeit auftreten. Doch woran liegt das eigentlich? Und was kann man tun, um sie zu vermeiden?
Kalkbeine
18 Dezember '25 • 2 Min Lesezeit
Was sind Kalkbeine?
Kalkbeine werden durch die Kalkbeinmilbe (Knemidocoptes mutans) verursacht. Dieser mikroskopisch kleine Parasit nistet sich unter den Schuppen der Hühnerbeine ein. Dort gräbt er kleine Gänge und verursacht Reizungen, Verdickungen und eine Ansammlung von kalkartigem Material. In schweren Fällen können sich die Beine verformen und das Laufen wird für das Huhn schmerzhaft.
Warum treten Kalkbeine im Winter häufiger auf?
Dass Kalkbeine gerade im Winter häufiger vorkommen, ist kein Zufall. Mehrere Faktoren spielen dabei zusammen:
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Geringere Widerstandskraft Im Winter steht das Immunsystem der Hühner oft unter Druck. Weniger Sonnenlicht bedeutet eine geringere natürliche Bildung von Vitamin D, das für die Abwehrkräfte und die Hautgesundheit besonders wichtig ist. Auch Kälte und Temperaturschwankungen kosten den Körper zusätzliche Energie.
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Weniger Bewegung Hühner halten sich im Winter häufiger im Stall oder am gleichen Ort auf. Weniger Bewegung und längeres Sitzen auf den Sitzstangen erleichtern es den Milben, sich ungestört auszubreiten.
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Feuchter und verschmutzter Stall Im Winter wird der Hühnerstall oft weniger gelüftet, um Zugluft zu vermeiden. Die Folge ist eine höhere Luftfeuchtigkeit. In Kombination mit feuchter Einstreu und Kot entsteht ein ideales Lebensumfeld für Parasiten, darunter auch die Kalkbeinmilbe.
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Engerer Kontakt zwischen den Hühnern Da Hühner in kalten Perioden dichter beieinandersitzen, ist die Übertragung von Milben einfacher. Ein einziges infiziertes Huhn kann so unbemerkt den Rest der Gruppe anstecken.
Wie erkennt man Kalkbeine?
Achte besonders auf folgende Anzeichen:
- Abstehende oder verdickte Schuppen an den Beinen
- Weiße oder graue, kalkartige Ablagerungen
- Raue, unebene Struktur der Beine
- Lahmheit oder geringere Bewegungsfreude Je früher man eingreift, desto einfacher ist die Behandlung.
Was kann man gegen Kalkbeine tun?
Eine Behandlung ist zum Glück gut möglich, erfordert jedoch Konsequenz:
- Betroffene Hühner nach Möglichkeit isolieren
- Den Hühnerstall gründlich reinigen und desinfizieren
- Die Beine mit einem geeigneten Mittel gegen Kalkbeinmilben behandeln
- Die Behandlung gemäß Empfehlung wiederholen, da auch die Eier bekämpft werden müssen
Außerdem ist es wichtig, nicht nur die Beine, sondern auch die Umgebung zu behandeln. Andernfalls kehren die Milben schnell zurück.
Vorbeugen ist besser als heilen
Gerade im Winter lohnt sich Vorbeugung:
- Für einen trockenen, sauberen und gut belüfteten Stall sorgen
- Einstreu regelmäßig wechseln
- Die Beine bei Gesundheitskontrollen routinemäßig überprüfen
- Die Widerstandskraft mit hochwertigem Futter und gegebenenfalls ergänzenden Pflegeprodukten unterstützen
Zum Schluss
Kalkbeine sind lästig, aber kein Grund zur Panik. Wer versteht, warum sie im Winter häufiger auftreten, kann gezielt handeln. Mit Aufmerksamkeit für Hygiene, Widerstandskraft und frühe Anzeichen bleiben die Beine deiner Hühner auch in den kältesten Monaten gesund.